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DFG-Projekt: Lokale Zivilgesellschaft

Projektbeschreibung

Lokale Zivilgesellschaft in Japan - Partnerschaft als neues Prinzip der japanischen Kommunalpolitik

Angesichts struktureller Arbeitslosigkeit, sinkenden Steuereinnahmen, einer Überforderung des Staates bei der Wahrung sozialer Sicherungssysteme und sich abzeichnenden neuen Anforderungen an staatliche Leistungen als Folge des demografischen Wandels werden in zahlreichen hoch entwickelten Dienstleistungsgesellschaften zur Bewältigung der anstehenden Probleme die Beziehungen zwischen Zentralstaat und Kommunen sowie zwischen diesen und den Bürgern und Bürgerinnen neu gestaltet.

Auch in Japan hat mit der Dezentralisierungsreform aus dem Jahre 2000 ein grundlegender Wandel im Verhältnis zwischen Zentralstaat und Kommunen eingesetzt, das nun als „gleichberechtigtes Kooperationsverhältnis“ beschrieben wird. Der Wandel geht einher mit einer neuen Anerkennung von BürgerInnen als politisches Subjekt. Kommunen und BürgerInnen bewegen sich also aufeinander zu.

Hier setzt ein neues Forschungsprojekt unter dem Arbeitstitel „Lokale Zivilgesellschaft in Japan: Partnerschaft als neues Prinzip der japanischen Kommunalpolitik“ an. Es verfolgt das Ziel, thematische Netzwerke von Verwaltung, NGOs, Kommunalpolitikern und anderen lokalen Akteuren in japanischen Kommunen empirisch zu untersuchen und Aufschlüsse darüber zu erlangen, ob und in welcher Form hier neue Potentiale für eine bürgernahe und partizipatorische Politik entstanden sind.

Mit Hilfe von maximal kontrastierenden Fallstudien sollen anhand konkreter kommunaler Problemstellungen Kooperationsformen, Konfliktlinien und Handlungsrestriktionen der kommunalen Akteure in Umweltschutz, Stadtsanierung und sozialen Dienste untersucht werden.

Erwartet wird von der vergleichenden Analyse der Fallstudien Auskunft darüber, ob die neuen Formen politischer Kooperation auf lokaler Ebene in Japan zu einer Erhöhung von Bürgernähe und kommunaler Problemlösungskapazität führen, aber auch, ob sie einen Demokratisierungsschub auf kommunaler Ebene implizieren.

Das Projekt wird seit März 2006 von der DFG finanziert und von Prof. Dr. Gesine Foljanty-Jost als Projektleiterin und Mai Aoki M.A., Karoline Haufe M.A. sowie Jana Lier M.A. am Institut für Politikwissenschaft und Japanologie an der Martin-Luther-Universität Halle - Wittenberg bearbeitet.

Eine japanische Beschreibung des Projektes können Sie hier runter laden.

japanische Projektbeschreibung
Leaflet_Japanese.pdf (211,6 KB)  vom 22.03.2007

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